Unter dem Motto „Herzklopfen für den guten Zweck“ fand am 24. Juli 2017 der 2. Diak-Treppenlauf für alle begeisterten Läuferinnen und Läufer statt. Wir waren auch dabei und haben uns im Anschluss gefragt: „Warum lässt uns eigentlich die Ausdauer, die wir auf der Ebene doch so gut trainiert haben, beim Treppenlauf hängen?“
Wer trotz guter Ausdauer mehrere Stockwerke blitz schnell nach oben saust, der merkt, dass Ihn unterwegs die Lunge ziemlich schnell hängen lässt. Wie kommt es dazu? Bei einem Treppenlauf werden in sehr kurzer Zeit einige Höhenmeter überwunden. Größtes Problem ist hierbei weniger der Sauerstoffunterschied in der Höhe, sondern die Anstrengung unseres Körpers, der innerhalb kürzester Zeit einen großen Anstieg zu bewältigen hat. Er muss also schnell arbeiten und alle seine Reserven aktivieren. Anders als beim Sprint auf der Ebene stellt die Treppe eine deutlich stärkere Beanspruchung an die Muskulatur – speziell an die vordere Oberschenkelmuskulatur. Bei jedem Schritt in die Höhe müssen die Muskeln mehr Arbeit verrichten als beim normalen, ebenen, Lauf. Jetzt sollte man meinen, einem guten Ausdauerläufer sollte das dann lediglich in die Beine gehen – aber doch nicht auf die Lunge? Nicht ganz – denn vor allem im Bereich der Ausdauer trainiert man seinen Körper sehr speziell auf eine bestimmte, meist gleichmäßige, Belastung. Durch die zusätzliche Beanspruchung der Muskeln braucht der Körper (und vor allem die Muskulatur) mehr Sauerstoff in kürzester Zeit. Das heißt also die Lunge muss mehr Sauerstoff aufnehmen um dieser Beanspruchung gerecht zu werden – man kommt außer Atem.
Erschwerend kann nun noch hinzukommen, dass der über die Atmung aufgenommene Sauerstoff nicht mehr ausreicht, um den im Muskel benötigten Energiebedarf zur Muskelkontraktion zu decken. Es entsteht das saure Stoffwechselprodukt Laktat. Bildet der Körper so viel Laktat, dass er es gerade noch abbauen kann, so spricht man von der anaeroben Schwelle. Wird diese Schwelle allerdings überschritten, ist die Laktatproduktion so hoch, dass die Muskulatur übersäuert und schließlich schlappmacht.
…Natürlich müsst Ihr die Treppen nicht zwangsläufig nach oben rennen! Bereits einfaches, langsames Treppensteigen kann fit machen und ist ein guter Indikator für Eure Kondition. Treppensteigen ist gesund, regt Herz und Kreislauf an und steigert die Belastbarkeit und Muskulatur. Medizinstatistiker haben sogar per Berechnung ermittelt, dass jede Stufe „treppauf“ das Leben um drei bis vier Sekunden verlängert.
Also Leute – vergesst den Aufzug und nehmt der Gesundheit zu Liebe öfter mal die Treppe!