Esst ihr eigentlich gern salzig? Dann solltet ihr spätestens jetzt beginnen umzudenken!
Salz ist essentiell für den Menschen – keine Frage. Aber wusstet ihr, dass der tägliche Salzbedarf eines Erwachsenen bei 1,4 g liegt, wir im Schnitt aber deutlich darüber liegen? Frauen nehmen pro Tag etwa 6,3 g und Männer sogar 8,8 g mehr zu sich…. 🙁
Wie ungesund ein solch hoher Salzkonsum ist, bestätigt eine londoner Studie, bei der die Wissenschaftler herausfanden, dass mit jedem zu viel verzehrten Gramm Salz das Risiko übergewichtig zu werden um 25 % ansteigt. Einen Grund für Übergewicht sehen die Forscher darin, dass Salz unseren Stoffwechsel und damit die Art und Weise wie wir Fett, speziell auch am Bauch, absorbieren verändert.
Einen weiteren interessanten Ansatz fand ein Team aus Forschern des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und weiteren Kollegen.
…Jetzt fragt sich wahrscheinlich jeder, was denn die Raumfahrt mit salzigem Essen zu tun hat. 🙂 Bei einer simulierten Marsmission untersuchten die Forscher den Einfluss von Salz auf unser Trinkverhalten. Zehn Probanden wurden dafür über einen längeren Zeitraum in einer Raumschiff-Attrappe eingeschlossen. Alle Probanden bekamen exakt dieselben Mahlzeiten verabreicht, deren Salzgehalt die Forscher nach und nach erhöhten.
Klar, was jetzt kommt! Jeder weiß, wenn wir zu salzig gegessen haben, bekommt man erstmal einen mordsmäßigen Durst. Stimmt! ERSTMAL – und dann?
Während die Probanden nämlich zu Beginn mehr Durst verspürten und kurzfristig mehr Urin produzierten, so stellte sich auf längere Sicht das genaue Gegenteil, nämlich eine Art „Wassersparmodus“, ein. Bisher wurde immer davon ausgegangen, dass die Natrium- und Chlorid-Ionen (also Salz) die Wassermoleküle binden, diese in den Harn ziehen und das gesamte Wasser mit dem Urin ausgeschieden wird.
Die Forscher fanden jedoch heraus, dass sich Harnstoff in der Niere ansammelt und dort der wasserbindenden Kraft von Natrium und Chlorid entgegenwirkt. Das Salz bleibt also im Harn während das Wasser in Niere und Körper zurück transportiert wird. Dieses „Wassersparen“, also das Salz im Harn zu binden und dann den Harnstoff zu synthetisieren, kostet unseren Körper einiges an Energie, sodass auf Dauer nicht unser Durst-, sondern unser Hungergefühl ansteigt und wir folglich mehr Nahrung aufnehmen.
Viele von uns haben sich leider schon längst an salziges Essen „gewöhnt“. Wer immer viel salzt, dem wird eine Mahlzeit mit „normalem“ Salzgehalt echt fad vorkommen.
Versucht bitte trotzdem stets auf übermäßigen Salzkonsum zu verzichten! Salzige Wurst, Fertigsoßen, Chips oder Konserven, die aus Haltbarkeitsgründen meist viel Salz enthalten solltet ihr meiden. Wer viel Obst und Gemüse isst und kreativ kocht, mit vielen Kräutern und Gewürzen, der bekommt nicht nur seinen Salzhaushalt gut in den Griff, sondern kann auch Übergewicht, Bluthochdruck und weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.