Schon gewusst? Heute ist Weltvegantag! 😯
Wenn wir Zuhause vegetarischen Besuch bekommen, muss ich mich ja schon total darauf konzentrieren, nicht das Falsche auf den Tisch zu stellen. Für den gemeinen Fleischesser sind ja die Vegetarier schon ein echter Kontrast, Veganer sind da ja aber nochmal einen Tick krasser. Sie vermeiden den Konsum von Fleisch, Fisch, Milch, Eiern, Gelatine, Honig und anderen tierischen Lebensmitteln vollständig. Und nicht nur beim Essen, sogar bei ihrer Kleidung und anderen Alltagsgegenständen, wie Kosmetik oder Medikamente wird auf Tierprodukt- und Tierversuchsfreiheit geachtet.
Jeder, der Wörter wie „Vegan“ oder „Vegetarisch“ hört, denkt sofort an Ökofreaks, Mangelerscheinungen, Strickpullover und daran, dass das doch nicht gut für uns sein kann, weil wir doch schon seit Urzeiten Fleisch essen. 😕
Stimmt! Fakt ist aber, dass unser Körper weder die typischen „Fleischfresser“, noch „Pflanzenfresser“-Merkmale aufweist. Während nämlich eine Katze – die ja ein reiner Fleischfresser ist – einen eher kurzen Verdauungstrakt hat, um ihre Nahrung schnell verdauen zu können, so hat ein reiner Pflanzenfresser, wie beispielsweise ein Pferd einen langen Verdauungstrakt, da dieser eventuell im Futter enthaltene, tierische Giftstoffe schnellstmöglich wieder ausscheiden muss. Bei uns Menschen trifft aber weder das eine, noch das andere zu. Wir sind also weder darauf ausgelegt reiner Fleischfresser zu sein, noch uns fleischlos zu ernähren.
Fleischlos leben ist also – wer es richtig macht – erst einmal keine außergewöhnliche Sache. Aber muss es dann gleich vegan sein? Vegane Ernährung schränkt die Auswahl an Lebensmitteln ja zunächst einmal echt drastisch ein. Wer sich ausgewogen ernähren und nicht an einem Nährstoffmangel oder gar Folgeerkrankungen leiden will, der muss sich gut informieren und braucht ein umfangreiches Wissen über alle kritischen Nährstoffe. Als kritisch zählen Eisen, Calcium, Jod, Omega-3-Fettsäuren, Zink und Vitamin B – insbesondere Vitamin B12, welches fast ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist. Dieses „Ernährungswissen“ haben die meisten Vegetarier und Veganer übrigens uns Fleischessern voraus – nicht, dass jemand, der Fleisch isst automatisch schlecht isst oder keine Ahnung hat – Tatsache ist aber, dass jemand, der sich gesund fleischlos ernähren will, sich genau informieren muss und durch Vollkornprodukte, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Ölsamen ebenso gut mit Eisen, Calcium, Jod und Co. versorgt werden kann, wie jeder andere.
💡 Wusstet ihr, dass Kinder von bewusst vegetarisch oder vegan lebenden Eltern später laut Statistik weniger von Übergewicht betroffen sind und sich im Schnitt gesünder ernähren?
Bewusste Ernährung hin oder her – von einer veganen Ernährung vor allem bei Säuglingen, Kindern oder krassen Allergikern – die von Haus aus auf bestimmte Nährstofflieferanten (wie z.B. Nüsse oder Früchte) verzichten müssen, halte ich absolut nichts und kann nur davon abraten. Auch in der Schwangerschafts- und Stillzeit halte ich eine vegane Lebensweise für grob fahrlässig. Kinder haben während des Wachstums einen besonderen Nährstoffbedarf, besonders kritisch ist das Vitamin B12, welches im jungen Alter ohnehin schlechter gespeichert werden kann als im Erwachsenenalter. Im Fall eines Mangels kann es sogar zu neurologischen Symptomen (Kopfweh, Schwindel…) und einem verzögerten Wachstum kommen.
Wer sich gesund ernähren will und auf unsere Tier- und Umwelt Acht geben will, der muss meiner Meinung nach nicht gleich vegan leben. Nicht nur aus reiner Liebe zum Tier entscheiden sich Menschen dazu fleischlos zu leben, oder weniger Fleisch zu essen. Starkes Übergewicht, Gicht, Probleme im Magen-Darm-Trakt oder mit der Haut lassen viele über ihren Fleischkonsum nachdenken.
Ich bin zwar selbst auch kein Vegetarier oder Veganer, finde aber, dass wir definitiv nicht jeden Tag Fleisch auf unseren Tellern brauchen und jeder von uns einen kleinen Schritt in die richtige Richtung tun kann. …Fleischlose Wochentage einbauen, …einkaufen beim heimischen Bäcker, Metzger, Wochenmarkt, …stets wissen, woher die Lebensmittel kommen – alles einfache Dinge, die jeder für sich umsetzen kann. Auch auf einen Haufen Plastik und Müll kann jeder von uns verzichten und bei seiner Kosmetik auf tierversuchsfreie Artikel achten ohne gleich zum Veganer oder Vegetarier zu werden – Die Umwelt dankt! 🙂