Mögt ihr eigentlich Rosenkohl? Spinat? Brokkoli? – Ja? 🙂 Und wie schaut`s mit Grünkohl, Oliven oder Erbsen aus? 😯 … warum mögen wir eigentlich oftmals die grünen Gemüsesorten im Vergleich zu ihren kunterbunten Freunden nicht besonders?
Vor allem im Kindesalter hat es einen ja beinahe gewürgt, wenn die Mutter wieder irgendwelches Grünzeug auf den Tisch gestellt hat. Meine Mutter war übrigens stets besonders kreativ und hat an ihrem Essen getüftelt was das Zeug hält um uns irgendwie gesund zu ernähren. Absolute Fehlanzeige: Selbst in Suppen versteckt oder im Auflauf vergraben haben wir das gesunde Grünzeug noch herausschmecken können und immer sofort verweigert.
Vor allem Kinder lassen sich ja vom grünen Gemüse nicht wirklich anlocken und meiden es so gut es geht. Tatsächlich hat diese Abneigung, die – wie Ihr bestimmt am eigenen Leib schon erfahren habt – in jungen Jahren vier stärker ist als bei Erwachsenen, wohl evolutionsbedingte Hintergründe. Forscher haben hier zwei Theorien aufgestellt woran das liegen könnte.
Die einen behaupten: Das sogenannte “Anti-Grün-Gen“ ist bei den meisten Kindern sehr stark ausgeprägt und verwächst sich – zumindest beim Großteil der Menschen – erst im Laufe der Lebensjahre. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Grünabneigung auf die Evolution des Menschen zurückgeht. Überlebenstechnisch gesehen musste der Urmensch nämlich ziemlich genau darauf achten, was er essen darf und was nicht. Wer an seinem Leben hing, musste genau schauen, welche Beeren er pflücken und welche Blätter er snacken durfte. “Grün“ bedeutete für unsere Vorfahren nämlich nicht immer nur gesund und lecker, sondern oftmals das krasse Gegenteil: “giftig“, “unreif“ oder auch einfach nur “ungenießbar“.
Eine andere Forschergruppe geht hingegen von einem völlig anderen Ansatz aus: Hier wird vermutet, dass die Geschmacksnerven von Babys und Kleinkindern ausschließlich auf süße Nahrung ausgerichtet, wenn nicht sogar genetisch auf diese festgelegt sind. Sie sehen den Beweis für ihre These vor allem in der süßlich schmeckenden Muttermilch. Entsprechend gehen sie davon aus, dass sich die Geschmacksnerven von Kindern erst mit der Zeit weiterentwickeln, um dann auch Gewürztes, Scharfes, Bitteres, Saures oder Salziges attraktiv und lecker zu finden. Erst ab dem 3., spätestens jedoch ab dem 4. Lebensjahr, meinen die Forscher, sind unsere Geschmacksnerven dann so weit verändert, dass uns auch diese Geschmacksrichtung wohlgenährt fühlen lässt.
Naja – wie auch immer sich dieses „Grün-Phänomen“ erklären lässt… Fakt ist: Grünzeug ist alles andere als Kaninchenfutter! Grünes Gemüse bringt dermaßen viele gesundheitliche Vorteile mit sich, dass es schade wäre, wenn nur die Karnickel davon profitieren könnten.
💡 Pimpt unbedingt Euren Speiseplan stets mit etwas Grünem auf. Grünes Blattgemüse hilft Euch beim Muskelaufbau, beugt einer Tumorbildung vor, inaktiviert freie Radikale und reguliert die Blutgerinnung – uuuund laut einer aktuellen Studie soll es übrigens auch das Risiko für Demenz und Alzheimer verringern. Also – Auf geht’s! Egal welche Theorie nun die Richtige ist, alterstechnisch gesehen sind wir doch alle so weit, dass Grünes durchaus gut schmecken kann. 🙂