Habt Ihr Euch schon mal gefragt warum wir bestimmte Dinge tun? Und warum wir diese Dinge immer wieder auf die gleiche Art und Weise tun? Die Rede ist von Gewohnheiten.
Was sind Gewohnheiten und wozu brauchen wir sie?
Die meisten unserer täglichen Handlungen beruhen auf unbewussten Entscheidungen und laufen vollkommen automatisch ab. Wir nehmen sie nicht einmal wahr. Oder denkt ihr beim Autofahren, Zähne putzen oder Schuhe binden nach, wie es genau funktioniert? ???? natürlich nicht – es sind Gewohnheiten.
Forscher haben herausgefunden, dass der einzige Grund warum wir Gewohnheiten haben darin liegt, um Energie einzusparen. Wiederholende Abläufe entlasten unser Gehirn ???? – es stellt auf Autopilot. Unser Verstand kann aber nicht zwischen positiven und negativen Gewohnheiten unterscheiden. Deshalb sind auch die Art und Weise wie wir uns ernähren, wie oft wir Sport treiben, was wir konsumieren und sogar unsere Gedanken alles nur Gewohnheiten. Gewohnheiten sind auch der Grund, warum Diäten langfristig gesehen nicht funktionieren. Wir verfallen nämlich immer wieder in unsere alten Verhaltensmuster. Apropos Essgewohnheit – meine Gewohnheit beim Essen ist, dass ich immer den Teller ratzeputz leer esse. So richtig wohlgenährt halt 😀 .
Obwohl jede Gewohnheit für sich genommen nur wenig Bedeutung hat, haben sie in Summe enorme Auswirkungen auf die Gesundheit, die Produktivität und das Wohlbefinden – kurz gesagt auf unser Leben! Durch die Veränderung bestimmter Schlüsselgewohnheiten können wir also unser gesamtes Leben massiv verändern. Dazu müssen wir aber erst einmal verstehen wie sie funktionieren.
Die Gewohnheitsschleife
Gewohnheiten könnt ihr Euch als eine Art Kreis vorstellen. Sie sind wiederkehrende Handlungen und bestehen aus drei Bestandteilen:
Der Auslösereiz:
Jede Gewohnheit wird durch einen Reiz ausgelöst. Dieser kann intern durch Gefühle und Gedanken oder extern durch eine bestimmte Situation hervorgerufen werden. Am Beispiel eines Rauchers könnte das der morgendliche Kaffee, die 9 Uhr Pause, der auch rauchende nette Kollege oder einfach nur Stress sein.
Die Routine:
Sie ist die Handlung während der Gewohnheit – Rauchen.
Die Belohnung:
Sie ist das Zeichen, dass die Durchführung einer bestimmten Routine auf einen Auslöser sinnvoll war und das nächste Mal erneut ausgeführt werden soll. In unserem Fall, das Stillen des Bedürfnisses nach Nikotin. Da unser Gehirn die Belohnung bereits erwartet und somit ein absolutes Verlangen danach spürt, sucht es immer wieder einen einfachen Auslösereiz, um unbewusst an den nächsten Glimmstängel zu greifen.
Wie ändern wir nun unsere Gewohnheiten?
Eins vorweg gesagt 🙂 – es gibt keine goldenen Regeln für die Änderung von Gewohnheiten. Vielmehr sollten die nachfolgenden Punkte eher als Rahmenmodell für das Verständnis der Funktionsweise von Gewohnheiten dienen, um ihnen in Zukunft nicht mehr hilflos ausgeliefert zu sein. Dazu müssen wir …
- … die Routine identifizieren:
Um unsere Gewohnheiten zu verstehen, müssen wir die Bestandteile der Gewohnheitsschleife bewusst erkennen. Sobald wir den Auslöser, die darauffolgende Routine und die Belohnung erkannt haben, können wir Wege suchen, die negativen Routinen durch positive zu ersetzen. - … mit Belohnungen experimentieren:
Indem wir mit verschiedenen Belohnungen experimentieren, können wir herausfinden was erforderlich ist um unser Verlangen oder Bedürfnis zu stillen. - … den Auslöser isolieren:
Auslöser können immer in eine der 5 Kategorien unterteilt werden. Standort – Uhrzeit – emotionaler Zustand – andere Menschen – unmittelbar vorangehende Handlung. Wenn wir den Auslöser isolieren, verfallen wir nicht in unsere Gewohnheit. - … einen Plan aufstellen:
Wenn wir die Gewohnheitsschleife ergründet haben, können wir einen Plan aufstellen für den Fall, falls doch mal ein Auslösereiz auftreten sollte. Wir können ein neues Verhaltensmuster auflegen, um die Belohnung zu bekommen, die wir verlangen.
💡 Und nun Hand aufs Herz. Welche sind Eure schlechten Gewohnheiten, die Ihr gerne ändern wollt?