Beim Auto ist es ja eine ziemlich einfache Sache: Sobald die Tanknadel nach unten rutscht, geht das gelbe Warnlichtchen an und wir wissen, dass wir demnächst mal eine Tankstelle aufsuchen sollten. ????
Unser Körper hat leider keine Warnleuchte und wer nicht richtig auf sich achtet, dem kann durchaus mal der Treibstoff ausgehen. ???? Damit meine ich kein auftretendes Hungergefühl oder eventuell etwas weniger Kraft um die 5-Minuten-Pace zu halten, sondern ein echtes Gefühl von Unterzucker, bei dem eigentlich jegliche Form von Bewegung zur Herausforderung wird. ????
Meinen ersten echten „Unterzucker“ hatte ich beim NCT-Rundenlauf in Heidelberg. ☠ Es war an dem Tag ziemlich warm und ich hatte während des Laufs nur Wasser getrunken. Energie-Gels oder Salztabletten kannten wir bis zu dem Tag noch nicht wirklich und hatten sie auch nie gebraucht.
Nachdem die knapp 17 Kilometer eigentlich echt super liefen ????, war bei mir kein Anzeichen von Schwäche zu spüren. ???? Der magische Moment kam erst in der Umkleidekabine, aus der ich es gerade so noch zum Hilferuf geschafft hatte, bevor mir schwarz vor Augen wurde. ☠
Heute lachen ???????? wir über die Situation, weil ich mit dem gut gemeinten Eiswürfel, den mir ein netter Mann daraufhin ganz schnell gebracht hatte, leider echt gar nichts anfangen konnte… ???? Mein Körper wollte nur eins: Zucker! ???? Wer dieses Gefühl schon einmal hatte, der weiß genau wie elend man sich in dem Moment fühlt.
Tja – es gibt aber tatsächlich viele Leute (auch Sportler), die noch nie in dieser Situation waren. Liegt das nun an der besonders guten und stets zeitgenauen Nahrungsaufnahme oder wieso hat manch einer noch nie das Gefühl kennen lernen müssen, während andere beinahe bei jeder sportlichen Aktivität damit zu kämpfen haben? ????
Bei der sogenannten Hypoglykämie (Unterzuckerung) sinkt unser Blutzuckerspiegel, also die im Blut gelöste Glucose (Traubenzucker) in den Keller. Wie viele bestimmt wissen, wird Glucose aus in Muskeln und Leber gespeichertem Glykogen umgewandelt und ist der Brennstoff schlecht hin für unsere Zellen.
…Und hier haben wir schon die Lösung des Problems. ✍ Normalerweise haben wir zwischen 60 und 120 mg/dl im Blut. Ab einem Wert unter 50 mg/dl spricht man von einer starken „Unterzuckerung“. ???? Dabei werden die Organe nicht mehr ausreichend mit „Brennstoff“ versorgt und unser Körper gerät in ziemlichen Stress. Symptome wie Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindelattacken, Konzentrationsabfall oder Zittern sind dann meist die Folge.
Das ist aber nicht bei allen Menschen gleich. Manche verspüren bereits Symptome, wenn die Blutglukose zum Beispiel unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) fällt und ist vermutlich der Grund weshalb manche schneller das Gefühl vom Unterzucker fühlen als andere.
💡 Zwar reichen die Glykogenspeicher in Muskeln und Leber beim Ausdauersportler für etwa 1 1/2 Stunden aus, damit es aber gar nicht erst zur Unterzuckerung kommt, sollten die Glykogenspeicher der Muskeln vor und während des Sports immer ausreichend gefüllt werden. ???? Um das zu schaffen braucht Ihr Euch nicht 5 Minuten vor dem Sport den Bauch vollschlagen. Zwei, drei Stunden vor dem Training eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu vespern reicht völlig aus. ????
Wer über Stunden Sport treibt, beispielsweise einen längeren Lauf macht, der sollte unbedingt auch während seiner Belastung etwas zu sich nehmen. ????