Eigentlich dachte ich, der Florian will nur kurz eine Runde pennen, bevor wir in die zweite Hälfte des Laufs starten würden.
Nachdem er dann aber plötzlich totenblass wurde und Schweißausbrüche bekam, wurde uns allen irgendwie ganz mulmig. ????
Hat der Typ etwa Unterzucker? ???? Wir waren uns doch noch ein paar Kilometer vorher alle einig, dass niemand einen Riegel essen will und wir uns eigentlich auch noch alle gut verpflegt fühlen? ????
✍ Wusstet Ihr, dass bei starker körperlicher Belastung einfach unser Hungergefühl aussetzt? Der Körper scheint sowieso keine Zeit mehr für irgendwelche Gefühlsregungen zu haben, wenn man ihn mal so richtig stresst.
Wahnsinn, was für kleine ausgeklügelte Maschinen ???? wir doch alle sind, wie der Körper sich in der Not nur noch auf das Wesentliche fokussieren kann und was man im LAUF der Zeit so alles Neues über den eigenen Körper lernt.
???? Wie gefährlich allerdings die Sache mit dem Hunger sein kann, haben wir doch ziemlich unterschätzt und dann bei unserem Ultralauf am eigenen Leib zu spüren bekommen. ???? Der eine mehr, der andere weniger. ????Wer nicht aufgepasst hatte – und so ging es uns eigentlich allen – dem wurde unterwegs ruck zuck schwindelig und die Kraft war wie weggeblasen.
Ständig in sich hineinhören und zu prüfen, ob man lieber noch ein Gel oder einen Riegel zu sich nehmen sollte, war eigentlich die Hauptbeschäftigung neben der Lauferei.
Man sollte ja meinen der Körper fängt irgendwann an nach seinen Kalorien zu schreien, etwa so wie bei einer Diät, bei der einem ja zwangsläufig irgendwann der Magen grummelt, ein echt nerviges Hungergefühl eintritt und meistens noch eine echt miese Laune on top kommt.
Tatsächlich kann man aber den Hunger bei einer Nahrungsverweigerer-Diät nicht mit dem bei einer sportlichen Herausforderung gleichstellen.
Wer sich schonmal sportlich so richtig verausgabt hat, der wird gemerkt haben, dass man direkt nach dem Sport eigentlich gar nicht richtig viel runterbekommt. ???? Klar kommt Stunden später irgendwann der Hunger, der uns bittet, die leeren Speicher wieder aufzufüllen und hin und wieder fühlt man sich sogar wie die Raupe Nimmersatt, während der Anstrengung bleibt dieses Gefühl jedoch aus. ???? Das liegt daran, dass unser Körper die Produktion des appetitanregenden Hormons „Ghrelin“ bei schwerer Anstrengung (wir reden jetzt nicht von einem lockeren 10 Kilometerlauf, sondern von Einheiten, die locker die 1500 Kaloriengrenze sprengen) einfach drastisch einstellt, während er die Produktion des Peptidhormon YY, das den Hunger unterdrückt sprunghaft ansteigen lässt.
Beim Sport laufen unsere Speicher unbemerkt leer und ehe man sich versieht, kommt ein Durchhänger und man rutscht in den Unterzucker. ????
Übrigens…. Wer statt Sport lieber eine Diät macht und auf sein Essen bewusst verzichtet, der sollte wissen, dass es sich hier mit den Hormonen genau umgekehrt verhält. Sport ist also auch hier mal wieder die bessere Variante. ????
💡 Unterschätzt nicht die Energie, die unsere Körper benötigen, während große Leistungen vollbracht werden sollen!
Achtet stets darauf, dass Ihr ausreichend Flüssigkeit und immer einen Riegel oder ein Gel bei schwereren Einheiten oder für Notfälle bei Euch habt. 🙂